Als mich im Sommer 2016 die Dekanassistentin der MSA | Münster School of Architecture anrief und mich fragte ob ich Interesse habe im Wintersemester 2016/2017 einen Lehrauftrag im Bereich Innenraumgestaltung an der MSA anzunehmen, war ich zunächst überrascht – sogleich fragte ich mich:
“Wieso ich?“
Nach diversen Gesprächen und Klarstellung meiner eigenen Position bot ich der MSA an, meine Vision, die in keiner Literatur nachzulesen ist, d.h. die von mir aufgestellte These „Im Anfang ist das Wort. Und das Wort ist bei Dir. Und Du bist das Wort.“ zum Thema „Innenraumgestaltung“ mit den Studierenden des 3. Mastersemesters durchzuexerzieren.
Titel der Veranstaltung:
„Die Manifestation des Wortes im Raum“
Projektbeschreibung:
Bei dem Wahlmodul des 3. Mastersemesters an der MSA | Münster School of Architecture ging es darum ein Projekt auszuarbeiten bei dem die Grenzen der Disziplinen Kunst, Objektdesign und Architektur aufgebrochen werden. Dabei sollten alle raumkonstituierenden Elemente, sei es der Kategorie Kunst, Objektdesign oder Architektur zugeordnet, auf ein und denselben Ursprung bzw. auf ein und dieselbe Ursache verweisen. Das Wort, die Sprache, mit das stärkste Medium das zur Interaktion zwischen uns Menschen führt, bildete hierbei im wörtlichen Sinne den Ursprung, der interdisziplinäre Handlungsprozesse erlaubt.
Als Konsequenz der von mir o.a. aufgestellten These stand das Wort am Anfang aller für das Projekt relevanten Prozesse. Das Wort als Teil einer Identität sollte im wörtlichen Sinne aufgegriffen werden und sich im Raum manifestieren. D.h. das zunächst physisch unsichtbare bzw. physisch gestaltlose Wort sollte im Raum handgreiflich gemacht werden und die Grundlage für die Gestaltung aller Elemente, die den Raum identitätsschaffend und atmosphärisch zu dem machen was er sein soll, bilden.
Ziel dieses Wahlmoduls war es Konventionen derart zu hinterfragen, dass der Akt der Kreativität alte Strickmuster nicht weiter verfolgt, um so neue Wege zu bahnen. Das Prinzip Form Follows Function sollte dabei subversiv in Frage gestellt werden. Nicht die Funktion allein war primär von Bedeutung, sondern die Form war mindestens gleichwertig zu begreifen. Die Identität des Wortes war es, die alle Gestaltungsprozesse beeinflusste. Der Genius Verbum war hierbei dem Genius Loci übergeordnet.
Bei diesem Wahlmodul hatten die Studierenden die Möglichkeit ein Projekt auszuarbeiten, das einen Prototypcharakter aufweist und damit experimentell zu verstehen ist.
Um den ggf. sehr theoretisch anmutenden Charakter des Projektes zu relativieren, wurde ein potentieller Auftraggeber simuliert. Der Sparkassen Verband Westfalen-Lippe (SVWL) erklärte sich bereit uns bei diesem außergewöhnlichen Projekt zu begleiten und zu unterstützen. Die Studierenden dieses Wahlmoduls hatten die Möglichkeit nach der o.a. These ein Projekt auszuarbeiten dass in Kooperation mit dem SVWL so realitätsnah wie nur möglich zu verstehen war. In einem ersten Kick-Off-Meeting mit dem SVWL wurden alle relevanten Identitätsmerkmale des fiktiven Auftraggebers anhand eines Interviews identifiziert um so einen Raum auszugestalten, der tatsächlich existiert.
Am 20. Januar 2017 fand die Abschlusspräsentation dieses Wahlmoduls in den Räumlichkeiten des SVWL statt. Im Beisein des Vizepräsindenten Herrn Jürgen Wannhoff, Personalleiter Herrn Berthold Kalthoff, Architektin Frau Caroline Recker und Architekt Herrn Kilian Kresing als Gastkritiker, wurden die Resultate der Studierenden Herrn Julian Hoffschlaf, Frau Laura Möbus sowie Herrn Thomas Walther präsentiert, die u.a. auch mittels VR-Technik (Virtual Reality) mit Begeisterung gelobt wurden.
Die öffentliche Pressemitteilung der FH Münster finden Sie hier.